Kinesiotape

Das Kinesio-Tape ist ein farbiges, in Längsrichtung elastisches Tape, das mit etwas "Stretch" auf die Haut über den zu behandelnden Körperabschnitt geklebt wird.

Entwickelt wurde das Tape von dem Chiropraktiker Kenzo Kase aus Japan. Die bunten Pflasterstreifen sind hochelastisch, atmungsaktiv und hautverträglich.

Das Tape beeinflusst im Anwendungsbereich die Spannung der Muskulatur und intensiviert die Körperwahrnehmung. Gelenkfunktionen werden positiv unterstützt, ohne dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Das K-Tape verbessert den Gewebestoffwechsel, wirkt schmerzlindernd und beschleunigt den Heilungsprozess.

Indikationen

  • muskuläre Beschwerden/Verletzungen (Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse, Myogelosen/Verhärtungen in der Muskulatur)
  • Gelenkverletzungen/Operationen an Gelenken
  • Rückenschmerzen (Bandscheibenvorfall, Lumbalgie, Lumboischialgie)
  • Störungen des Lymphabflusses nach großen Operationen, z.B. Hüft-TEP (Hüft-Totalendoprothese), Knie-TEP (Knie-Totalendoprothese), Bauch- oder Brustoperationen, bei denen Lymphknoten entfernt werden mussten

Wirkmechanismus

Die Haut als äußere Grenze des Körpers enthält unterschiedliche Rezeptoren (z.B. die Meissner-Körperchen). Durch die Haftung des Tapes auf der Haut und die dadurch ausgelöste mechanische Verschiebung reizt das Tape bei jeder Körperbewegung diese Hautrezeptoren und es werden zusätzliche Informationen aus dem getapeten Areal über das Rückenmark zum Gehirn geschickt. Auf Rückenmarksebene werden also sowohl Schmerzreize aus dem überlasteten oder verletzen Gewebe als auch die Informationen über die mechanischen Hautreize durch das Tape ans Gehirn weitergeleitet Die Weiterleitung der Berührungsreize (Tape) erfolgt dabei schneller und ist intensiver als die Schmerzweiterleitung. Auf Rückenmarksebene kommt es so zur Überlagerung der Schmerzimpulse durch die mechanischen Signale und dadurch zur Schmerzlinderung.

Diese zusätzlichen neuralen Informationen über die Position und Belastung aus dem getapeten Körperabschnitt, führen im Gehirn zu einer besseren Bewegungssteuerung und Bewegungskontrolle des betreffenden Körperbereiches. Das Lageempfinden / die Propriozeption verbessert sich. Bestimmte Anlagetechniken wirken dadurch gelenkstabilisierend, vermitteln ein sichereres Bewegungsgefühl und ermöglichen so mehr Aktivität.

Vorteile des Kinesiotapes

Der große Vorteil des K-Tapes ist der 24 Stunden Effekt, der auch außerhalb anderer Therapien im Alltag wirkt. Das K-Tape ist oft eine optimale Ergänzung zu unserer physiotherapeutischen Behandlung und verlängert deren Wirksamkeit.

Ein Taping kann ein bis zwei Wochen halten. Die Haltbarkeit hängt wesentlich von der Lokalisation des Tapes ab. Am Fuß beispielsweise löst es sich meist relativ schnell: Hier ist die Schweißproduktion stärker ist als in anderen Arealen des Körpers. Es ist kein Problem mit dem Tape zu duschen, zu schwimmen oder in die Sauna zu gehen. Man sollte das KinesioTape beim Trocknen nur abtupfen nicht abrubbeln. Wichtig: Wenn das Tape juckt, schmerzt, die Bewegung einschränkt oder ein roter Saum um das Tape auf der Haut zu sehen ist, sollte es sofort entfernt werden. In diesen seltenen Fällen kommt es zu Hautreaktionen auf das Tape. Wird das Tape jedoch sofort abgelöst, besteht keinerlei Gefahr.