Funktionelle Bewegungslehre

Die Funktionelle Bewegungslehre wurde von der Schweizer Ärztin Dr. Susanne Klein-Vogelbach entwickelt.

Ziel der Therapie ist es, symptomrelevante angeborene oder durch alltägliche Bewegungsgewohnheiten erworbene Asymmetrien des Bewegungsapparates zu erkennen und durch individuelle therapeutische Übungen und Behandlungstechniken auszugleichen.

Indikationen

  • schmerzhaften Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
  • Funktionale Bewegungseinschränkungen (Wirbelsäule und Extremitätengelenke)
  • Anomalien der Körperstatik
  • neurologischen Erkrankungen

Konzept

Die FBL lehrt, das Bewegungssystem und das Bewegungsverhalten des Menschen zu analysieren, d.h. Auffälligkeiten zu erkennen, zu beurteilen und zu interpretieren. Das Konzept basiert auf der präzisen Beobachtung und Beurteilung sowohl statischer Positionen als auch komplexer kinematischer Bewegungsketten.

Dabei orientiert sich der Therapeut an Kenntnissen aus der Anatomie, der Biomechanik und der Physik. Die Funktionelle Bewegungslehre beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Therapie. Sie wird auch innerhalb präventiver und rehabilitativer Maßnahmen eingesetzt.

Therapie

Auf der Grundlage eines differenzierten Befundes, durch den aktuelle Beschwerden und Bewegungsauffälligkeiten erfasst werden, besteht die Therapie in der FBL dann in der Anwendung bestimmter Behandlungstechniken und der Instruktion von individuellen Übungen.

Mobilisierende Massage

Die mobilisierende Massage ist eine Massagetechnik, die unter passiven Bewegungen der Extremitäten oder des Rumpfes ausgeführt wird und zur Entspannung der Muskulatur und Verbesserung der Bewegung führt.

Widerlagernde Mobilisation

Die widerlagernde Mobilisation ist eine aktive Technik, welche die volle Beweglichkeit in einem Gelenk ausschöpft, wobei Ausweichbewegungen verhindert werden.

Hubfreie/hubarme Mobilisation

Bei der hubfreien/hubarmen Mobilisation handelt es sich um Übungen, die mit wenig Kraftaufwand differenzierte, feinmotorische Bewegungen der Wirbelsäule trainieren.

Stabilisationsübungen für die Wirbelsäule

Die Stabilisation der Wirbelsäule erfolgt durch Übungen, die über kurze, schnelle Bewegungen insbesondere die tiefliegenden, kleinen Muskeln der Wirbelsäule aktivieren.

Darüber hinaus ist auch die Vermittlung von Alltagsbewegungen Bestandteil der FBL. Unter Berücksichtigung des Körperbaus und der bestehenden Bewegungsdefizite soll dabei das Körpergefühl für entlastende Bewegungsabläufe geschult und Symptome reduziert bzw. Schmerzen beseitigt werden.